Quiz: Bibel oder Koran?

Teil A: Aussagen zuordnen

1. In diesem Buch wurden die Erfahrungen vieler Generationen niedergeschrieben:
2. Dieses Buch behauptet von sich, wahr und fehlerlos zu sein:
3. Dieses Buch berichtet von Gottes Handeln an den Menschen:
4. Dieses Buch enthält Weisungen für die Gestaltung des Lebens:
5. Dieses Buch enthält Geschichten von Jesus:

Teil B: Textstellen zuordnen

„Die Verdammten kommen ins Feuer …“
„Ich will das Verlorene wieder suchen …“
„Auf, mein Volk, geh in Deine Kammern …“
„Also lässt Gott im Irrtum, wen Er will …“
„Wem ich gnädig bin …“
„Lobet Gott in seinem Heiligtum …“
„Lob sei Gott, dem Herren der Welt …“
„Wir haben den Messias Jesus … nicht gekreuzigt …“

Verwandte Wege: Bibel und Koran im Spiegel der Religionsgeschichte

Die Frage nach der „Verwandtschaft“ von Christentum, Judentum und Islam ist nicht nur theologisch, sondern auch religionsgeschichtlich hochinteressant. Weltberühmt und viel diskutiert ist Lessings "Ringparabel" als Teil des Dramas "Nathan der Weise". Die vorherrschende Interpretation der Parabel betont die prinzipielle Gleichartigkeit aller drei monotheistischen Religionen (religiöser Pluralismus), während andere Deutungen auf den "exklusiven" Charakter des einen "echten Rings" - stellvertretend für die eine "wahre Religon" - aufmerksam machen (Inklusivismus, Exklusivismus). In dieser Sicht wären die Religionen aufgerufen, sich in einen "ethischen Wettstreit" zu begeben, um ihren Wahrheitsanspruch nicht nur "orthodox" zu behaupten, sondern "orthopraktisch" durch wahre Nächstenliebe zu untermauern.

Alle drei gelten als abrahamitische Religionen, die sich auf denselben Stammvater – Abraham/Ibrahim – berufen. Die Forschung betont zunehmend, dass der Islam nicht einfach „später kam“, sondern sich parallel zu spätantiken jüdischen und christlichen Strömungen entwickelte. Dabei waren syrische, jüdische und aramäisch-christliche Einflüsse im Raum der arabischen Halbinsel prägend.

Spektakuläre Thesen wie jene des Orientalisten Christoph Luxenberg oder des Islamwissenschaftlers Karl-Heinz Ohlig sehen im frühen Islam eine ursprünglich christologische Bewegung, teilweise sogar eine arianische „Sekte“, also eine Form des Christentums, die Jesus nicht als Gott, sondern als von Gott geschaffenes Wesen verstand. Auch die Entstehung des Korantextes wird in dieser Perspektive als vielschichtiger redaktioneller Prozess betrachtet, der erst nach Mohammeds Tod zur heutigen Form gelangte.

Unabhängig von diesen Hypothesen bleibt es religionswissenschaftlicher Konsens, dass Bibel und Koran in einem dichten Geflecht gegenseitiger Bezüge stehen – geprägt von Nähe, Abgrenzung und Transformation. Wer diese Texte vergleichend liest, entdeckt nicht nur Unterschiede, sondern auch gemeinsame spirituelle Wurzeln.

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